Sie schreiben Mails, Video-telefonieren, chatten, surfen und spielen – die Bewohner*innen im Senioren- und Pflegezentrums St. Elisabeth in Mettmann nutzen ab sofort Freifunk. Und damit ist diese Einrichtung ganz weit vorne mit dabei, denn nur rund ein Drittel aller Seniorenheime in Deutschland hat überhaupt Internet und davon berechnen achtzig Prozent diese Leistung auch noch extra1. Natürlich ist es vor allem die Corona Pandemie, die es vielen Menschen schmerzlich bewusst gemacht hat, wie sehr Deutschland im Vergleich zu anderen Ländern bei der digitalen Vernetzung und Bereitstellung von freiem Zugang zum Internet hinterher hinkt und wie besonders stark Senioreneinrichtungen von diesem Mangel betroffen sind.
„Dabei gehört es mittlerweile selbstverständlich zum Alltag dazu, dass Bewohner*innen mit ihren Kindern, Enkeln oder Freunden und Bekannten per Chat kommunizieren und auf vielerlei Weise an der digitalen Welt teilhaben.“, sagt Stefan Wigge, Geschäftsführer Haus Elisabeth in Mettmann.
Die Silver Surfer kommen…
Zudem kommen die ersten Silver Surfer, internetaffine Senioren, in die Jahre und ziehen in entsprechende Wohn- und Pflegeeinrichtungen. In ein solches Haus umzuziehen ist nicht gleichzusetzen mit Bettlägerigkeit oder schwerer Krankheit. Viele der Silver Surfer sind fit und so können sie nicht verstehen, warum sie auf all das Digitale, das sie von zuhause kennen und nutzen, plötzlich verzichten sollen. Laut Statistischem Bundesamt waren im Jahr 2015 bereits 48,6 Prozent der Senioren online. 67 Prozent davon sogar täglich. Wenn ich jetzt an meine knapp 90-jährige Nachbarin denke, die grundsätzlich als Erste meinen Post, egal auf welcher social media Plattform, liked oder kommentiert, ist es offensichtlich, dass diese Zahlen stetig gewachsen sind und weiter zunehmen. Meine Nachbarin ist mit Sicherheit kein Einzelfall und würde niemals in eine Einrichtung ohne Zugang zum Cyberspace ziehen!
Unendliche Weiten…
Es sind ja auch nicht nur Familienphotos, Sprachnachrichten oder Videoanrufe, die das Leben der Senioren bereichern. Ständiger Zugang zu Nachrichten, Filmen, Videos, Spielen oder Musik lässt alle Menschen selbstbestimmt mit der Außenwelt in Kontakt bleiben und hält uns agil – körperlich und geistig. Auch Pflegekräfte und Angehörige profitieren von sicherem und leistungsstarkem WLAN in Pflege- und Senioreneinrichtungen. Nicht selten sind es Tablets und darauf installierte Quiz-Apps, spezielle Videos oder Reaktionsspiele, die zum Beispiel den Zugang zu Demenzkranken vereinfachen, wenn nicht sogar generell ermöglichen.
Freifunk in St. Elisabeth
Als logische Konsequenz haben wir die Köpfe zusammengesteckt, um allen Menschen, die in St. Elisabeth wohnen, arbeiten oder zu Besuch kommen ein sicheres und offenes WLAN zur Verfügung zu stellen, das ohne Einschränkungen, Anmeldung oder ähnliche Hürden frei genutzt werden kann.
Verbaut wurden:
- 11 leistungsstarke Ubiquiti UniFi nanoHD als WLAN Access Points
- 2 PoE Switche (Ubiquiti USW-16-POE), die die WLAN AP’s mit Strom versorgen und mit unserem Ubiquiti Er-X Offloader verbinden.
Die Zusammenarbeit mit dem Team von St. Elisabeth war beeindruckend. Sehr schnell fiel die Wahl auf nanoHDs, da so die gesamte Fläche gut abgedeckt werden konnte und sich die Geräte auch optisch gut in das Interieur eingefügt haben. Der finale Einbau war ein Klacks, denn alle Access Points hingen bei unserem Eintreffen bereits an Ort und Stelle und waren mit dem Switch verbunden. Somit stand in kürzester Zeit nicht nur in den Gemeinschaftsräumen sondern auch in allen Zimmern freies WLAN zur Verfügung.
Wir bedanken uns bei dem Team von St. Elisabeth für die tolle Zusammenarbeit und wünschen allen Surfern viel Spaß im Freifunk Netz.